Das Privacy Magazine "prima" wird vom Berliner Datenschutzbeauftragten zusammengestellt und herausgegeben. Die regelmäßigen - an Wochentagen täglichen - Ausgaben enthalten eine Übersicht von datenschutzrelevanten Berichten der (von uns) ausgewählten Berliner und überregionalen (deutschen) Presse.

Abkürzungen der ausgewerteten Tageszeitungen

Ausgabe vom 20. Juli 1998

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"Heimlicher Mithörer darf vor Gericht doch als Zeuge im Kündigungsprozeß auftreten
... Während das Bundesarbeitsgericht (BAG) dies erst vor wenigen Monaten in einem Grundsatzurteil für unzulässig erkärt hatte, hat nun das Landesarbeitsgericht (LAG) Köln von dieser Regel wiederum eine Ausnahme geschaffen. ... (Az.: 10 Sa 157/98) ... Auch das Bundesverfassungsgericht hat entschieden, daß Gespräche vom Diensttelefon aus nicht aus dem Schutz des allgemeinen Persönlichkeitsrechts herausfallen (Der Betrieb 1992, S. 815). Ebenso hielt der Bundesgerichtshof fest, daß heimliches Mitschneiden von Telefongesprächen prinzipiell auch in geschäftlichen Angelegenheiten verboten (und sogar strafbar) ist (Der Betrieb 1988, S. 1011). ... Die Kölner Juristen machten jetzt aber einen feinen Unterschied. 'Auch bei einem heimlichen Mithören eines Gesprächs zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber ist eine Zeugenvernehmung insoweit rechtlich zulässig', judizierte die zweite Instanz, 'wenn dadurch das Persönlichkeitsrecht des Gesprächspartners nicht verletzt wird.' Diese Verletzung trete dann nicht ein, wenn ein bei dem Gespräch anwesender Zeuge nicht darüber vernommen wird, was der Gesprächspartner erklärt hat, sondern nur, was der im selben Raum wie der Mithörer Anwesende sagte." HB 20.7.98 S. 41

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"Mit 'Asylcard' gegen Schlamperei
Wie das Nachrichtenmagazin 'Der Spiegel' berichtete, empfiehlt eine im Auftrag des Bundesinnenministeriums erstellte Studie eine solche 'Asylcard'. Ein Ministeriumssprecher sagte am Wochenende, sein Haus habe die Arbeit der Ausländerbehörden untersuchen lassen. Das Ergebnis werde analysiert, erst dann sei eine Stellungnahme möglich." HB 20.7.98 S. 8
"Gläserne Gäste
In den deutschen Ausländerbehörden herrschen zum Teil chaotische Zustände. Dies ist das Ergebnis einer im Auftrag des Bundesinnenministeriums erstellten unveröffentlichten Studie. ... Die Studie empfiehlt die Einführung einer sogenannten Asylcard. Auf dem Mikrochip sollen alle Informationen, die bereits heute bei verschiedenen Behörden vorliegen, gespeichert werden: Asylstatus, Herkunft, Adresse, Bezug und Sozialleistungen oder Gesundheitsuntersuchungen." SPIEGEL 30/1998 20.7.98 S. 18

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"Informanten bleiben geschützt
Ein Redakteur darf seinen Informanten schützen und die Aussage vor Gericht verweigern. Das bekräftigte jetzt der Staatsschutzsenat des Oberlandgerichts (OLG) Frankfurt." HB 20.7.98 S. 4

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"Kryptographie - Fahnders Liebling
... In dem seit Jahren schwelenden Konflikt schlagen 13 führende US-Firmen einen neuen Kompromiß vor: Beim 'ClearZone'-System verschlüsselt der Service-Provider Daten vor dem Versand durchs Internet. Auf richterlichen Beschluß muß der Provider Protokolle der unverschlüsselten Rohdaten ausliefern." SPIEGEL 30/1998 20.7.98 S. 130


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"Rüttgers will internationalen Kodex für Internet-Inhalte
Politiker kündigen hartes Vorgehen gegen Kinderschänder an ... Bundesinnenminister Manfred Kanther (CDU) äußerte, er habe 'das Bundesamt für die Sicherheit in der Informationstechnik beauftragt, durch die Entwicklung modernster Software die Fahndungsarbeit der 'Polizei im Internet zu verbessern'. ... Mehrere Gesetzesinitiativen im Bundesrat kündigte schließlich der bayerische Minsterpräsident Edmund Stoiler (CSU) an. Bei Kindesmißbrauch und der Verbreitung kinderpornographischer Schriften müsse künftig eine Telefonüberwachung der mutmaßlichen Täter möglich sein, sagte Stoiber." BerlZtg 20.7.98 S. 5
"Berliner Polizei hofft auf neue Spur zum vermißten Manuel
Mordverdächtiger soll in Rom verhört werden / Politiker fordern mehr internationale Kooperation zur Internet-Kontrolle" FR 20.7.98 S. 20
"Kinderpornographie im Internet weiter offen angeboten und genutzt
Experte im Tagesspiegel: Kriminelle Nutzer können 'relativ leicht' elektronisch verfolgt werden" Tsp 20.7.98 S. 1
"Kinderpornographie wird weiter offen angeboten und genutzt
Sechzig E-Mail-Adressen weisen im Kinderporno-Skandal auf Kontakte nach Berlin. Die Polizei könnte Berliner Nutzer mit relativ einfachen Mitteln verfolgen" Tsp 20.7.98 s. 11
"Kohl fordert engere Kooperation
Kanzler will Kampf gegen Kinderpornographie verschärfen - Rüttgers für Internet-Konvention" WELT 20.7.98

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"Wache am Monitor
... Ab nächsten Monat bietet Computerhersteller Compaq einen Fingerabdruck-Sensor für seine PC der Serie Deskpro und Armada an. Statt per Kennwort gibt das etwa 100 Dollar teure Gerät den Zugriff auf gesicherte Netze, etwa bei Banken, nur frei, wenn es das dreidimensionale Abbild der Fingerfurchen des legitimen Benutzers eindeutig erkannt hat." SPIEGEL 30/1998 20.7.98 S. 130

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"Netzwerke gegen das Vergessen
Gesichter der Großstadt: Die Neuköllner Kulturamtsleiterin Dorothea Kolland hat sich mit Ausstellungen zum Widerstand von Arbeitern in der NS-Zeit einen Namen gemacht ... In ihrer Kartei der 'Widerständigen' hat Dorothea Kolland inzwischen 1.700 Personen erfaßt" taz 20.7.98 S. 20

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"Elektronischer Beichtvater
Weltpremiere der elektronischen Gewissensprüfung: Strikt nach Katechismus und katholischem Beichtspiegel hat der Posener Programmierer Andrzej Urbánski einen umfangreichen Fragenkatalog in acht Alters- und Geschlechtsversionen zusammengestellt, mit dessen Hilfe die Sünden des Benutzers ermittelt werden sollen. ... Danach wird das Sündenregister gedruckt." SPIEGEL 30/1998 20.7.98 S. 105



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